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„Movember“ – mit Schnurrbart gegen den Krebs

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„Movember“ ist eine Gesundheitskampagne, die 2003 in Australien in Leben gerufen wurde. Mittlerweile findet sie jedes Jahr im November weltweit in vielen Ländern statt unter dem Symbol des Schnurrbarts. Ihr Ziel ist es, explizit auf die Gesundheit von Männern aufmerksam zu machen.

Dies möchten wir gerne unterstützen, denn viele Krankheiten nehmen einen günstigeren Verlauf oder lassen sich ganz vermeiden, wenn sie rechtzeitig erkannt werden oder sich entsprechende Risikofaktoren minimieren und die Bereitschaft besteht, bestimmte Lebensgewohnheiten zu ändern. „30 bis 40 Prozent aller Krebserkrankungen lassen sich verhindern, durch Anpassung des Lebensstils und Nutzung der Vorsorgeuntersuchungen“, gibt Franziska Holz, Ärztin und Geschäftsführerin der Hamburger Krebsgesellschaft, zu bedenken. In Deutschland  gibt es etliche gesetzliche kostenfreie Früherkennungsuntersuchungen, aber jeder Mann kann auch selber etwas beitragen, in dem er seinen Körper regelmäßig durch Selbstuntersuchung kontrolliert.

Jährlich erkranken rund 260.000 Männer an Krebs. Die drei häufigsten Krebserkrankungen bei Männern sind Prostata-, Lungen- und Darmkrebs.

Hodenkrebs

Bei jungen Männern ist Hodenkrebs die häufigste Krebserkrankung mit ca. 4.200 Neuerkrankungen pro Jahr. Die erkrankten Männer erhalten meist zwischen 25 und 45 Jahren die Erstdiagnose, im Schnitt sind sie dabei 38 Jahre alt. Eine gesetzliche Früherkennung gibt es nicht. „Jugendlichen und Männern raten wir deshalb zu regelmäßiger Selbstuntersuchung“, so Franziska Holz. Mit der Kampagne GIB HODENKREBS KEINE CHANCE (checkdichselbst.de) möchten wir noch mehr junge Männer erreichen und von der Hodenselbstuntersuchung überzeugen. Die Landeskrebsgesellschaften aus dem Norden (Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern) und aus dem Süden (Baden-Württemberg und Bayern) werben gemeinsam mit regionalen Sportvereinen für das regelmäßige Abtasten der eigenen Hoden. Eine Anleitung zur Selbstuntersuchung bietet unser  Flyer. Bei Auffälligkeiten kann ein Facharzt/eine Fachärztin weitere Abklärung leisten.

 

Prostatakrebs

Jeder vierte Mann (rund 25%) erkrankt im Laufe seines Lebens an Prostatakrebs. Pro Jahr entspricht das ca. 58.780 Männern und damit ist dies die häufigste Krebsart generell unter Männern. Über die Ursachen dieser Tumorform ist vergleichsweise wenig bekannt. Das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter an und das männliche Geschlechtshormon Testosteron ist ein wichtiger Einflussfaktor, auch eine genetische Disposition scheint eine Rolle zu spielen.

Wichtig zu wissen: eine Erkrankungen in nächster Verwandtschaft (Vater oder Bruder) erhöht das Risiko auf das Doppelte bis Dreifache.

Zur gesetzlichen Früherkennung zählt das Abtasten der Prostata durch eine/n Facharzt/in (bei genetischer Disposition schon ab 40 Jahren). Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.

Eine weitere Untersuchung zur Erkennung von Prostatakrebs ist der PSA-Test, der den Wert des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) im Blut misst, Patienten müssen diesen Test, dessen Nutzen durchaus auch kontrovers diskutiert wird, selber bezahlen, da er nicht zur gesetzlichen Früherkennung gehört.

Früh erkannt ist auch diese Krebsart besser heilbar.

Lungenkrebs

Die zweithäufigste Krebsart, aber die häufigste Krebstodesursache unter Männern ist Lungenkrebs. Im Jahr 2016 sind ca. 36.000 Männer an bösartigen Tumoren der Lunge erkrankt.

Der einflussreichste Risikofaktor ist hinlänglich bekannt, es ist das Rauchen. Fachleute gehen davon aus, dass neun von zehn betroffenen Männern Lungenkrebs haben, weil sie rauchen oder geraucht haben.  Daher ist die wichtigste Vorbeugemaßnahme, nicht zu rauchen oder mit dem Rauchen aufzuhören.

Wichtig zu wissen: Direkt mit dem Rauchstopp hört man auf, krebserregende Stoffe zu inhalieren und sein Risiko ständig weiter zu erhöhen. Und je länger man Nichtraucher ist, desto deutlicher  sinkt das persönliche Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.

Wir freuen uns sehr, dass das Rauchen in der Gesellschaft immer weniger toleriert wird, denn das ist einer der Gründe für den flacheren Anstieg der Diagnosezahlen.

Derzeit gibt es kein zuverlässiges Früherkennungsprogramm. Für starke Raucher ab 55 Jahren empfiehlt die Leitlinie allerdings eine Computertomografie der Lunge zur Früherkennung. Diese Untersuchung ist aber keine reguläre Kassenleistung. Man sollte sich also unbedingt vorab bei seiner Krankenkasse erkundigen, ob eine Computertomografie der Lunge bezahlt wird.

Hier noch einmal alle kostenlosen Krebsvorsorgeuntersuchungen der gesetzlichen Krankenkassen für Männer:

Weitere Informationen zu Krebsprävention und -früherkennung finden Sie hier:

https://krebshamburg.de/wordpress/wp-content/uploads/2017/03/Dem-Krebs-keine-Chance-2016.pdf