Nationale Krebspräventionswoche 2025: Fakten gegen Dampf und Rauch
Zum Start der Nationalen Krebspräventionswoche 2025 vom 1. bis 7. September rücken die Deutsche Krebshilfe, das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die Deutsche Krebsgesellschaft mit der Kampagne „Fakten gegen Dampf und Rauch“ die Gesundheitsgefahren durch Tabakkonsum und E-Zigaretten in den Mittelpunkt.
Rauchen bleibt das größte vermeidbare Krebsrisiko
Allein im Jahr 2023 starben in Deutschland rund 131.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Nach dem aktuellen Tabakatlas 2025 entfallen 42 Prozent aller tabakbedingten Todesfälle auf Krebserkrankungen. Fast jede fünfte Krebsdiagnose ist auf Tabakkonsum zurückzuführen.
Rauchen verursacht nicht nur Lungenkrebs, sondern mindestens 16 weitere Krebsarten, darunter Tumoren im Mund, Rachen, Kehlkopf, Magen, Darm und der Speiseröhre. Darüber hinaus erhöht Tabakkonsum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle deutlich.
Rauchen in Deutschland: Licht und Schatten
Die gute Nachricht: Seit Jahren sinkt der Anteil der Rauchenden in Deutschland.
- Immer mehr Menschen rauchen gar nicht oder nur gelegentlich, und immer weniger greifen täglich zur Zigarette.
- Besonders deutlich ist der Rückgang bei Jugendlichen: Während vor 20 Jahren noch über 20 Prozent der 12- bis 17-Jährigen rauchten, waren es 2023 nur noch etwa 7 Prozent.
(Quelle: Tabakatlas 2025)
Doch es gibt auch Herausforderungen:
- Bei jungen Männern im Alter von 18 bis 25 Jahren stagniert der Raucheranteil seit 2015 bei rund 34 Prozent.
- Mehr als jede vierte erwachsene Person in Deutschland raucht weiterhin – trotz bekannter Gesundheitsrisiken.
- Männer und Frauen haben sich im Rauchverhalten zunehmend angeglichen.
E-Zigaretten: kein harmloser Ersatz
Vor allem junge Menschen greifen immer häufiger zu E-Zigaretten – oft angelockt durch buntes Design und süßliche Aromen. Während rund zwei Prozent der Erwachsenen diese Produkte nutzen, sind es bei den 12- bis 17-Jährigen bereits acht Prozent.
Doch der Dampf ist keineswegs harmlos:
- Er enthält Stoffe, die als krebserregend gelten.
- Viele Produkte enthalten hohe Mengen des Suchtstoffs Nikotin.
- Über soziale Medien und Musikvideos werden E-Zigaretten trotz Werbeverbot als Lifestyle-Produkte verharmlost.
„Durch die E-Zigarette entsteht gerade eine neue Generation Nikotinabhängiger – mit gesundheitlichen Folgen, die wir heute noch nicht absehen können“, warnt Dr. Franz Kohlhuber, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe.
Passivrauch: Kinder und Schwangere besonders gefährdet
Rauchende gefährden nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch die der Mitmenschen.
- Nichtrauchende Erwachsene: 7 Prozent sind regelmäßig Tabakrauch in Innenräumen ausgesetzt.
- Kinder und Jugendliche (12–17 Jahre): 16 Prozent atmen regelmäßig Passivrauch ein.
Für Kinder ist dies besonders gefährlich, da sie schneller atmen als Erwachsene und Schadstoffe stärker aufnehmen.
„Gerade Kinder und Schwangere sind eine besonders schützenswerte Gruppe. Daher fordern wir einen verstärkten Nichtraucherschutz in Autos und an Orten, wo sich Kinder aufhalten – etwa Spielplätzen, Kitas und Schulen. Dies sollte auch für E-Zigaretten gelten“, betont Dr. Johannes Bruns, Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft.
Rauch-Stopp lohnt sich – zu jeder Zeit
Mit dem Rauchen aufzuhören ist immer eine gute Idee – unabhängig vom Alter oder der Dauer des Konsums. Schon kurze Zeit nach dem Rauch-Stopp beginnt der Körper, sich zu erholen:
- Gesundheit: Lungenfunktion verbessert sich, Herzinfarktrisiko sinkt, Wunden heilen schneller.
- Krebsrisiko: Die Gefahr für Lungen- und zahlreiche andere Krebsarten nimmt ab.
- Lebensqualität: Mehr Energie, besserer Geruchs- und Geschmackssinn, frischere Haut.
- Finanzen: Ein Päckchen pro Tag summiert sich auf mehrere tausend Euro im Jahr.
Unterstützung beim Rauch-Stopp
Niemand muss den Weg allein gehen – es gibt zahlreiche Angebote:
- Hausarzt / Ärztin: Beratung, Nikotinersatzpräparate, ggf. Medikamente.
- Krankenkassen: Kostenlose Rauchfrei-Kurse oder Kostenübernahme für Programme.
- Telefonische Beratung: Deutsche Rauchfrei-Hotline 📞 0800 8 31 31 31 (kostenlos, Mo–Fr).
- Online-Programme: rauchfrei-info.de (BzGA) mit Forum und Mitmach-Programm.
- Apps: z. B. „QuitNow!“, „Smoke Free“ oder „NichtraucherHelden“.
- Selbsthilfegruppen: Austausch mit anderen unterstützt beim Durchhalten.
Viele schaffen es nicht beim ersten Versuch – das ist normal. Jeder Anlauf ist ein Fortschritt.
Aktuelle Daten & Fakten: Der Tabakatlas 2025
Pünktlich zur Krebspräventionswoche 2025 erscheint die Neuauflage des vom DKFZ erstellten und von der Deutschen Krebshilfe finanziell geförderten Tabakatlas Deutschland 2025. Der Atlas fasst aktuelle Daten zum Tabakkonsum und seinen gesundheitlichen und gesellschaftlichen Folgen in einem umfassenden übersichtlichen Grundlagenwerk zusammen. Und zeigt auf, welche gesundheitspolitischen Maßnahmen dazu beitragen können, den Tabakkonsum in der Gesellschaft zu verringern. Der Tabakatlas kann hier als PDF heruntergeladen werden: www.dkfz.de
Fazit
„Wer nicht raucht oder mit dem Rauchen aufhört, ergreift die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung von Lungenkrebs“, unterstreicht Bundesgesundheitsministerin Nina Warken zum Auftakt der Woche. „Ein gesunder Lebensstil, Prävention und Vorsorgeuntersuchungen können dazu beitragen, rund die Hälfte aller Krebstodesfälle zu verhindern.“
Über die Nationale Krebspräventionswoche
Die Nationale Krebspräventionswoche ist eine gemeinsame Initiative der Deutschen Krebshilfe, des Deutschen Krebsforschungszentrums und der Deutschen Krebsgesellschaft. Die drei Organisationen machen damit auf das große Potenzial der Prävention aufmerksam. Die Vision: Krebs soll gar nicht erst entstehen. Die Krebspräventionswoche findet jährlich im Monat September statt. Im Fokus steht jedes Jahr ein anderer Lebensstil-Faktor, der das Krebsrisiko beeinflusst.
Mehr unter: www.krebspraeventionswoche.de