„Movember“ – mit Schnurrbart für mehr Männergesundheit
Um auf das Thema Männergesundheit aufmerksam zu machen, heißt es im „Movember“ wieder Bart wachsen lassen
Der „Movember“ ist eine Gesundheitskampagne, die 2003 in Australien ins Leben gerufen wurde. Mittlerweile findet diese auch bei uns immer mehr Anhänger, die sich im Monat November an Aktionen zum Thema Männergesundheit beteiligen. Dabei steht das M für „moustache“ (frz. für Schnurrbart). Ziel der weltweiten Kampagne ist es, mit dem „neuen“ Bart im persönlichen Umfeld Aufmerksamkeit zu erzeugen – und zwar für ein Thema, bei dem viele Männer nicht unbedingt die Nase vorn haben: die Gesundheitsvorsorge. So geht nur etwa jeder zehnte Mann regelmäßig zur Krebsvorsorge. Dabei sind Vorbeugung und Früherkennung nach wie vor die wichtigsten Maßnahmen gegen Krebs. Denn es gilt: Je früher ein Tumor erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Jährlich erkranken rund 260.000 Männer an Krebs. Die drei häufigsten Krebserkrankungen bei Männern sind Prostata-, Lungen- und Darmkrebs.
Prostatakrebs
Jeder vierte Mann (rund 25%) erkrankt im Laufe seines Lebens an Prostatakrebs. Pro Jahr entspricht das ca. 60.000 Männern und damit ist dies die häufigste Krebsart beim Mann. Über die Ursachen dieser Tumorform ist vergleichsweise wenig bekannt. Das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter an und das männliche Geschlechtshormon Testosteron ist ein wichtiger Einflussfaktor, auch eine genetische Disposition scheint eine Rolle zu spielen.
Wichtig zu wissen: eine Erkrankungen in nächster Verwandtschaft (Vater oder Bruder) erhöht das Risiko zu erkranken auf das Doppelte bis Dreifache.
Zu den von den gesetzlichen Krankenkassen übernommenen Früherkennungsuntersuchungen bei Männern ab 45 Jahren (ab 40 J. bei genetischer Disposition) zählt das Abtasten der Prostata bei der Fachärztin/bzw. dem Facharzt einmal pro Jahr. Bei Auffälligkeiten werden weitere Untersuchungen durchgeführt, ggf. wird auch der „prostata-spezifische Antigentest“ (kurz: PSA-Test) veranlasst, dieser ist allerdings noch nicht Bestandteil des gesetzlichen Früherkennungsprogramms.
Lungenkrebs
Die zweithäufigste Krebsart, aber die häufigste Krebstodesursache unter Männern, ist Lungenkrebs. Im Jahr 2022 sind annähernd 33.000 Männer an bösartigen Tumoren der Lunge erkrankt.
Der einflussreichste Risikofaktor ist hinlänglich bekannt, es ist das Rauchen. Fachleute gehen davon aus, dass neun von zehn betroffenen Männern Lungenkrebs haben, weil sie rauchen oder geraucht haben. Daher ist die wichtigste Vorbeugemaßnahme, nicht zu rauchen oder mit dem Rauchen aufzuhören.
Wichtig zu wissen: Direkt mit dem Rauch-Stopp hört man auf, krebserregende Stoffe zu inhalieren und sein Risiko an Krebs zu erkranken ständig weiter zu erhöhen.
Und je länger man Nichtraucher ist, desto deutlicher sinkt das persönliche Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.
Derzeit gibt es kein zuverlässiges Früherkennungsprogramm. Für starke Raucher ab 55 Jahren empfiehlt die Leitlinie allerdings eine Computertomografie der Lunge zur Früherkennung. Diese Untersuchung ist aber keine reguläre Kassenleistung. Man sollte sich also unbedingt vorab bei seiner Krankenkasse erkundigen, ob eine Computertomografie der Lunge bezahlt wird.
Hodenkrebs
Hodenkrebs ist mit etwa 4.000 Neuerkrankungen im Jahr zwar eine vergleichsweise seltene Krebserkrankung, betrifft aber vor allem junge Männer. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 37 Jahren. Bei Männern zwischen 25 und 45 Jahren ist Hodenkrebs der am häufigsten diagnostizierte bösartige Tumor.
Eine gesetzliche Früherkennung gibt es nicht, deshalb raten wir Jugendlichen und Männern zu regelmäßiger Selbstuntersuchung. Mit der Kampagne GIB HODENKREBS KEINE CHANCE (checkdichselbst.de) möchten wir noch mehr junge Männer erreichen und von der Selbstuntersuchung überzeugen. Etliche Landeskrebsgesellschaften werben deshalb gemeinsam mit lokalen Sportvereinen und betroffenen Leistungssportlern für das regelmäßige Abtasten der eigenen Hoden. Eine Anleitung zur Selbstuntersuchung bietet unser Flyer. Bei Auffälligkeiten kann ein Facharzt/eine Fachärztin weitere Abklärung leisten.
Früherkennung ist wichtig!
Zur Früherkennung von Darmkrebs haben Männer ab 50 Jahren Anspruch auf einen Stuhltest oder eine Darmspiegelung (Koloskopie). Um Hautkrebs früh zu erkennen, wird ein Hautkrebsscreening ab 35 Jahren angeboten. Einige Krankenkassen bieten dies auch schon für jüngere Versicherte an. Zur Früherkennung von Hodenkrebs gibt es keine gesetzliche Früherkennung, daher wird empfohlen, „die Sache selbst in die Hand zu nehmen“ und die Hoden einmal im Monat abzutasten. Siehe oben.
Hier noch einmal alle kostenlosen Krebsvorsorgeuntersuchungen der gesetzlichen Krankenkassen für Männer:
Weitere Informationen zu Krebsprävention und -früherkennung finden Sie hier:
https://krebshamburg.de/wordpress/wp-content/uploads/2017/03/Dem-Krebs-keine-Chance-2016.pdf