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Bericht vom Symposium zur Palliativversorgung

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Am 30.05.2018 fand von 16.00 – 20.00 Uhr ein gemeinsames Symposium von Hamburger Krebsgesellschaft e.V. und dem Universitären Cancer Center Hamburg zum Thema „Palliativversorgung onkologischer Patienten – Chancen und Herausforderungen“ statt.

Etwa 70 Teilnehmer aus verschiedenen Berufsgruppen aus der Palliativversorgung und Onkologie diskutierten dabei intensiv die Herausforderungen und Grenzen, aber auch die Vorteile für die Patienten, Angehörigen und Behandler einer funktionierenden integrierten Palliativversorgung bei Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankung.

Zu Beginn berichtete Prof. Dr. Karin Oechsle, die Inhaberin der von der Hamburger Krebsgesellschaft maßgeblich finanzierten Stiftungsprofessur für Palliativmedizin mit Schwerpunkt Angehörigen über eine aktuelle Studie, die bei über 200 Angehörigen von Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankungen eine Vielzahl an psychosozialen Belastungen, eingeschränkter Lebensqualität und eine Vielzahl unerfüllter Bedürfnisse aufzeigt. Cornelia Hlawatsch, die pflegerische Leitung der Palliativstation am UKE setzte einen Impuls zur Reflexion im Umgang mit Patientenwünschen im Spannungsfeld zwischen pflegerischem Anspruch und Versorgungsrealität.
Prof. Dr. Volkmar Müller und Stationsleitung Sinja Friedl zeigten am Beispiel der Gynäkologie am UKE wie eine allgemeine Palliativversorgung im Krankenhausalltag aufgebaut werden kann und wie die Zusammenarbeit mit der spezialisierten Palliativversorgung exemplarisch funktionieren kann. Dr. Wiebke Hollburg von der Hämatologisch-Onkologischen Praxis Altona diskutierte Herausforderungen in den Schnittstellen zwischen stationärer und ambulanter Versorgung sowie ihre Erfahrungen aus integrierter ambulanter onkologischer und spezialisierter ambulanter palliativmedizinischer Versorgung in Hamburg.
Die spezifischen Herausforderungen, Vorteile und Möglichkeiten zur praktischen Umsetzung einer integrierten onkologischen und palliativmedizinischen Versorgung im stationären Setting diskutierte PD Dr. Anne Letsch von der Charite in Berlin. Prof. Dr. Bernd Alt-Epping von der Universitätsmedizin Göttingen präsentierte einen Überblick über medizinische, juristische und ethische Aspekte von Indikation und Entscheidungsprozesse zur Definition und Änderung von Therapiezielen in der Onkologie. Monika Bohrmann, Leiterin des Psychosozialen Dienstes der Hamburger Krebsgesellschaft, sensibilisierte die Teilnehmer nochmal dazu, wie sehr – unbedacht gewählte – Worte bei Patienten und Angehörigen an Ängsten und Sorgen hervorgerufen können und wie sehr die vielen neuen Begrifflichkeiten im Kontext von modernen Versorgungs- und Behandlungsstrategien verwirrend oder missverständlich sein können.  Abgerundet wurde der Abend von PD Dr. Georgia Schilling von der Asklepios Klinik Altona, die kritisch die Prinzipien von „Personalisierter“ Medizin bzw. Patientenversorgung in Onkologie und Palliativmedizin reflektierte.